Der lebendige Fluss des Geschehens

Es gibt einen bestimmten Punkt von ganz besonderer Bedeutung im Leben eines jeden Menschen. Und obwohl es eigentlich nur ein unendlich kurzer Moment ist, findet er doch gleichzeitig absolut immer statt: das Jetzt! (Na ja, ich gebe zu, der Einstieg ist vielleicht ein bisschen zu pathetisch geraten.)

Tatsache ist, dass es auch bezüglich des "Jetzt" oder besser gesagt bezüglich des Geschehens im Jetzt sehr unterschiedliche Auffassungen zwischen einer rational isolierten und einer ganzheitlichen Sichtweise gibt.

Der rational isolierte Geist sieht im Jetzt einen toten, leeren Punkt, der ordentlich verplant werden muss, weil sonst ganz einfach GAR NICHTS geschieht. Und dass nichts geschieht, ist gleichzeitig eine seiner größten Ängste.

Nun kann auch einem rational isolierten Geist nicht entgehen, dass es ziemlich oft mit der Planung nicht so klappt, wie es eigentlich soll.

Wir planen DAS EINE und geschehen tut ETWAS GANZ ANDERES.

Das ist sehr ärgerlich.

Wenn der Geist als Einheit zu arbeiten beginnt, dann erkennt er, dass das Jetzt nicht so tot und leer ist, wie es immer schien.

Die ganze uns umgebende Welt ist ein lebendiges, bewusstes Ganzes und sie bewegt sich in einem beständigen Fluss, getrieben von einer intelligenten Energie, die alles lenkt und bewegt - ein bisschen so ähnlich wie ein mächtiger Fluss in der "echten" Landschaft.

Das Jetzt ist ganz und gar nicht leer: Wir haben Ideen, Eingebungen, es geschehen äußere Ereignisse, wir haben vielleicht plötzlich einen starken Drang, etwas ganz bestimmtes zu tun usw.

Und Planung ist zwar durchaus eine feine Sache, aber im Jetzt muss man dann ein bisschen offen sein und die eigenen Planungen gegebenenfalls ein bisschen flexibel an die Bewegungen des lebendigen Ganzen anpassen.

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